Redaktion: J.L.E. Dreyer og Zeeberg, P.  
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|GEORGIUS ROLLENHAGIUS AD TYCHONEM BRAHE.

|S.

ETSI nihil erat, Nobilissime et Doctissime TYCHO, quod ad te præcipue nunc scriberem, tamen cum forte accederet me Tabellarius Lipsicus, volui te hisce salutare, et quæ meus affinis ad me de URSO et de exspectatione tui scribit, tecum communicare. Is affinis meus arte quidem est gemmarum scalptor ingeniosus, sed officio apparitor Cæsaris, estque hoc eius, quod mitto, chirographum, ut si nota tibi iam tamen sint, intelligas ibi quoque innotuisse; sin ignota, deliberes, quid ad eam exspectationem tibi sit faciendum. Quod bene vertat ad salutem tuam et Uranies Deus Opt. Max., cum Illmo D. Brunsvicensi de negotio tuo locutus sum. Ille quidem præclare de te sentit, sed Regni et Regis desertionem causatur. Et quamvis causas declararem tuas, et Regem ab alijs regi dicerem, tamen mansit in sententia, ideo quod a suis Nobilibus se deseri, et coram camera accusari molestissime fert. Coniunx existimabat exspectandam esse occasionem, qua coram Regem ipsum convenires: sic omnia facile te impetraturum. Princeps in vinculis habet PETRUM HAGEN L. L. Salderiorum advocatum. Ipsos quoque fratres Salderios Lemgaviæ sub Comite Lipiensi nuper cœpit, propediem eosdem in Lycaoniam suam attractare. Habent enim Leones Leonina |ingenia. Deus, in cuius manu est cor Principis, dirigat illud ad clementiam et iustitiam. Saluto generosum senem Mæcenatem meum D. HENRICUM RANZOVIUM, eique facilem, viridem, et lætam senectutem precor. Pestis grassatur passim in vicinia, præsertim Halberstadij, et ad nos eius semina quædam allata sunt. Deus avertat ulteriora.

Vale.
|EXEMPLUM LITERARUM GERMANICARUM QUÆ LATINIS HISCE INCLUSÆ ERANT.

MEIN gandtzwillig dienst jedertzeit beuor. Insunder gunstiger her Swager, das es Euch, samt Euhren lieben Hausfrauwen wolginge, frisch vnd gesundt wehrt, solde mir lieb sein. Ick danck Godt den Almechtigen vor liebes gesundheit, der erhalte uns ferner nac seinem willen, amen.

Nachdem mir der Her Swager vor diesem von des VRSI halben gescriben, hab ich ein weinig nachfrag gehabt allhie bei Ihr May. Camerdiener, ob derselbige VRSUS im vngnaden wehre bey Ihr May. saa hab ich den bericht bekommen, das ehr woll nicht im vngnaden sei, alleine das ehr sich vor viell ausßgeben vndt itzundt nicht sich befindet, vnd in astrologia das geringest nicht vorstehet etc. Es hatt sich also begeben, das ehr von Ihr May. ist probiert worden, mit des Fürsten von Siebenbürgen seiner natiuitet, darinne er wider den anfangk, noch ende gewust, dadurch |ehr in vorachtung vnd vorlachung kommen, vnd dieweil ehr das ziell vnd die warheit nicht gesetzt, vnd sein judicium falsch, will itzundt dagegen scriben, vnd vorachtet vnd scalliert die Astrologiam aus das Höegste auss, es sein lauter lügen vnd bedrug darin, da ehr sie doch von ersten gelobt vnd dardurch zu Ihr May. gekommen. Die ander vrsach ist das wi man ihm gefragt worumb ehr den sich zu hoff angegeben darfür, vnd Ihr. May. Herrn Brüdters Höegstseliger gedechnusß Ihr Thema gemacht (welch sich recht befunden) vnd itzundt dar wider sei, hat er nichts wissen zubeantworden. Man hat aber ehrfaren, das ehr solchs nicht selbst gemacht, sondern auss des ELIÆ PREUSENS seinen Büchern genommen, vnd sich dardurch also herfür gethan etc. So hab ich auch vornommen, das TICHO BRAHE alhier ahn vnsern hoff wirdt kommen, vnd Ihr. May. grosse vorlangen nach ihm haben, vnd werden ihm ein Sloß ihngeben drey meil wegs von Prag, dar ehr seinen residentz soll haben, ein seer lustiger Ort, Brandeiss genant. Deß von DIEFFENBACHS Söne sein alhier zu Prag, die werden nach Strasburg geschicht zu studiern, vnd wen der Her Swager will schrieben an die örter, dar ehr meint, will ichs woll behendigen, vnd habe gutte gelegenheitt darzu. Sonsten aus diesmal nicht mehr.

Den Godt beuohlen samt Euhren lieben Haus|frauwen vnd kinder, vnd von mihr vnd meinen Hausfrauwen gegrüst.
E. D. W . Swager vnd Discipulus
CASPAR LEHMAN
Röm. Kay. Maytt Hartschir.