Redaktion: J.L.E. Dreyer og Zeeberg, P.  
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|DEM WOLGEBORNEN VNND EDLEN HERRN GOTTFFRYD VON BERBISTORFF, AUFF GRUSCHOW VND STRUCK, RÖMISCH. KEY. MAY. RAADT, MEINEM GUNSTIGEN LIEBEN HERRN, FREUND VND NACHPAREN

MEIN willige dienst mit wunschunge alles gudts beuor. Wollgeborner vnd edler herr, herr Gottfryd von Berbistorff, gunstiger herr vnd freundt. Des herrn schreiben ist mir heute durch dero abgefertigten behendigt, worin ich des herrn freundtlichen guten willen kegen mir erspure, in deme das err mich in diesen nechstkunftigen pfingstagen, nebenst andern seinen freunden zu sich so freundtlich geladen, wor fur ich auch dem herrn, das er mich alss ein frembden vnd vnbekanten dieser örter solche freundtschafft selbstwillig erzeiget, gar dienstlich bedanck, vnd wolte gerne bey dem herrn auf angedeuteten tagk mich einstellen, wen nicht zur selbigen zeit ich anderswo mich hette versprochen. Den wie ich fur 14 tage zu Prage auf des herrn haubtmans von Brandeiss hochzeit gewesen, hab ich dem wolgebornen herren Carll von Wartenberch mussen angeloben, das ich in nebenst dem wollg. herrn Ehrenfridt von Minckwitz kunftigen pfingstage wollte besuchen, vnd ist genanter herr von Wartenbergk seidthero selber alhie bey mir gewesen vnd weiteren beschlus darauf haben wollen, in welchen ich auch consentiert. Es hat auch der obgedachte herr Minkwitz gistern von Prag mir zugeschrieben, das er eigentlich beschlossen, auf zukunftigen donnerstagk oder freitagk aufs lengste alhie (ob Godt will) bey mir zu sein, das wir vns folgendes miteinander konten zu dem herrn von Wartenbergk, wie zugesagt, begeben. Nach dieser gelegenheit, versihe ich, werdt der herr mich entschuldigt haben, das ich auf dissmall, wie ich gerne wolte, nicht kan zu ime kommen. Was aber dissmall, wegen gemelter vhrsachen, nich gescheen kan, gelobe ich dieweill auf einander maell mit Gottes heulffe wiedereinzubringen, vnd will gerne dem herrn, besunders weil wir so nahent nachbar, nach sein wille vnd gelegenheit besuchen; verhoffe, das der herr in demselben widervmb vnbeschwert sich wirt finden lassen. Bitte auch hieneben gantz dienstlich, er wolle alles zum besten ausdeuten vnd aufnemen. Thue hiemit vns beiderseits in gnedigen schutz des Allmechtigen treulich befehlen.