MEINEN freundtlichen vndt gantz willigen diennst neben wunschungh alles guedtes beuorn, freundtlicher lieber Joachim Stralendorpf, bruder vnd insonders guedter freundt. Freundtlicher meinungh kan ich dihr nicht vorhaldten, daß mihr mein blutuorwandter vnd guedter freundt Tycho Brahen sein schreiben vor 9 oder 10 thage ist behandigtt worden, wor auß ich woll vornhommen, daß er nicht zwifelt (schreibt er) mihr die zehen thausendt thaler (dar ich dihr lestmals in mein schreiben vmme vormeldet habe) ja auff vorlauffenen Johanni seindt erlegtt worden. Vnndt weinig thagen zuuorn ist mihr Andreas Meyer sein schreiben auch behandigt worden, wohrinne ehr mich erinnertt, das einer meinendtwegen soldt zu Dobbran in meines g: f: |vnd hernn, hertzog Vlrich, hertzog zu Mechelborig etc., f: f: g: vorgemach vmme zwe thausend thaler angehaldten haben vnd keine beweiß gehabtt, wohrauff ich ihme widderumme zugeschrieben habe, daß ich von keine 2000 thaler wuste, whe ich auch nicht weiß, sondern ehr wiste sich wol zuerinneren von wegen die 10000 thaler, so ich hochgedachte mein g: f: vnd hern auff vorgängen Michelj habe aufkundigen lasßen, worauff ich auch Meyer sein skrifftlich andtwordtt habe, daß solche summa midt sampt die zinse auff vorgangen ostern (whe billich) soldte gewis erlegt werden, vndt alß daß nicht geschehen ist, hadt ehr mich dan widderumme zugeschrieben, daß daß geldt gewisße auff Johannj soldte erlegt werden. Vndt weiln ich nuhn auf de rechte bestimbte zeidtt, alß nemlich auff ostern, habe mein diener hin ghenn Rostock geschicket midt deß furstlichen obligation vorgeschrieben summa zu empfhangen vnndtt nu widderumme auff vorgangen Johanni deßglichen midt hochgedachtes m: g: h: ihre f: g: obligation, vndt had mein diene[r] hir zu Rostock in Joachim Loherman sein hausß gelegen itzliche thage vor, auff vndt nach Johannj vnd sich in doctor Lucas Bachmester sein hauß angeben, weiln daß geldt dahr zuerlegen auffkekundigtt wahr, seindt doch keiner nicht da gewesen, der solche summa außzelen woldte. Vnnd gleichwol schreibt der rentemester inn bemeldte sein leste schreiben, daß die gantze summa vor Johannj ist beisamen gewesen vndt begierdt (weiln dahr keiner nicht meinentwegen auff Johannj ist gewesen, derß entfhangen woldte, schreibt er), daß ich doch wil her auß schicken vndt die 2000 thaler entfhangen lasßen, damidt Tyche daß vbrige [kon]te hinaußgeschicket werden, auff welchen sein skreiben ich mich nicht gnugsam vorwundren mach. Vnd habe ihme drauff schrifftlich geandtwortett, daß weiln ich nun zwey vnterschiedtliche mall, alß nemlich auff ostern vnnd Johannj, mein gewisße potschafft mitt hochgedachtes meines gnedigen fursten vnnd hern, j: f: g: obligation hir zu Rostock gehabtt, so wil ich nun zum vberfluß selbst zum dritten mal midt dem ersten kommen.
So bin ich nuhn, lieber bruder, hir zu Rostock heudt dato angekhommen, vnd auff den abent ist einer (deß namen oder pershon mihr vnbekandtt) bey mihr gewesen vndt auf Meyer sein wegen angegeben, das er habe 5000 thaler vormacht auff Prag, vndt dabey berichtet, daß ich mihr erkleren woldte, ob ich daß vbrige hir entfhangen woldte oder ghen Wißmer darnach zihen, worauff ich ihnen vor andtwordt gegeben habe, daß ich nu hergekommen ware die gantze summa midt sampt allen nachstendigen zinsen, auffgelauffenen skaeden vndt vnkost [zu empfangen], oder woferner solches nicht geschege, worde ich hochvorursachet andre mittel zu gebrauchen, welches Gott weiß ich vor mein pershon so wol alß mein bruede[r] Tycho vngerne thadten. Bitte dich derhalben freundtlich, lieber bruder, du woldtest doch meinem genedigen fursten vnndt hern anmelden, daß ich hir wardte, vndt daß sein f: g: sich gnedigst woldte erkleren, ob ich die summa mochte nuhn bekommen, weiln seiner f: g: schreiben sub dato Dobbran 17. junij anlanget, das ich ein kleine weile erwardten woldte, vorhoffe s: f: g: wirdt mihr ein gnedigen andtwordtt hir auf geben. Jch bitte dihr ghar freundtlich, du woldtest mihr vnuordecht haben, daß ich dihr so offte midt meinen sachen bemuhe; wohr ich dihr mein dage widderumme dienen kan, findest du mihr alletzeidt willich vndt erpottigh, vnd thue vnß beiderseidtz in den schudtz deß Almechtigen emptfhelen.