Udgiver: Zeeberg, P.   Tekst og udgave
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COPIA DESS BRIEFS, SO AN DEM HERRN ADMINISTRATORN ICH INN DER EIL ZU BRAMBSTADT GEGEBEN HABE.

DURCHLEUCHTIGER hochgeborner furst, gnedigster herr. Nachdem jch auß hochwichtigen vnd nodtwendigen vrsachen, so in die feder nicht alle woll zubringen, mich auß meinem lieben vaterlandt Dennemarck begeben musßen, vnndt hernacher bin innenworden, das die kön. maytt: zu Dennemarcken etc., mein gnedigster herr vndt könig, solche meine außreise, vielleicht durch etzliche meiner mißgönner angebenn, also ausgenommen, alß wen das jhr kön: maytt: zu verdruß geschehen sey. Welches ich mit aller warheidt sagen kan, daß keines weges meine meinung gewesen, sondern hette gern alda geblieben, vnndt meinem gnedigstem herrn vndt könig vndt lieben vaterlandt, hernacher wie zuuor, alles zu ehren vndt rumblicher nachsage gethan, was in meinem geringen vermögen sein köntte, wan solches mit guther ruhe vnd gelegenheidt, vndt ohne meinen schaden vnnd verlierung der zeit, hette geschehen mugen.

Vnd kan ein jeder leichtlich ermessen, daß ich in diesen meinem hohen alter, nun jch über die funfftzig jahr bin, mit fraw vndt seks kinder vnd anderem meinem haußgesinde beladen, mich nicht leichtferttiger weiß, vndt ohne hochdringenden vrsachen hab endtfrembdett. Dieweil es aber also vielleicht auß Gottes vorhengnuß hatt geschehen mußen, will ich mich auch mit diesem meinem zustandt gerne genugen lasßen, vnd anderßwo versuchen, was gluch der liebe Gott bescheren will, dan jch darumb keinen verlangen trage, nunmehr vor mein person in Dennemarck zu sein vndt gerestituirt zu werden, vnd wan das schon geschehen solte, so ist es mir doch sehr vngelegen, auf der jnsull Huen lenger zuwohnen vnd stets zu bleiben, wouon jch ahn einem andern ortt meine vrsachen vorzeichnet habe. Wolte deßwegen vnterthenigst E:F:G: gebetten haben, dieselben sich vnschwer erzeigen wollen, ahn jhr kön: maytt:, seinen vielgeliebten herrn sohn, ein schreiben von meinetwegen zuthun, daß jhr kön. maytt: mir hirin nichts zu vngnaden aufnehmen wolle, sondern mein gnedigster herr vndt könig sein vndt bleibenn; jch wil doch anderßwo, wo dan Gott mir meine gelegenheidt vorsehen hat, jhr königl. maytt: getrew erfunden werden, auch deroselbigen vnd meinem vielgeliebtenn vaterlandt zu ehren thun alles was mir immer muglich, welches vielleicht anderswo eben sowoll, wo nicht mehr, vndt viel beqvemer vnd ruhelicher als in Dennemarck geschehen kan. Wofern aber jhr kön. maytt: mit deroselben hochweisen reichs räthen noch des sins wurden, das dieselben die astronomische studia in Dennemarck vndt auf der jnsull Huen zu Vraniburgk, auß gnedigstem willen vnd begehren des hochlöblicher gedechtnuß königs Friderich zu dem brauch von mir gebauet vnd aufgerichtett, durch ersprießliche mittel, deroselben vnd dem reich zu ehren vnd hochgemeltem löblichen könig Friderich zur gedechtnuß, ferner vnterhalten wollen, wil ich gerne meinen außersten fleiß ahnwenden, das solches, wo schon nicht durch mich selbst, doch durch einen von den meinen (so ich datzu vnterwiesen hab, vnd ferner vnterweisen wil) ins werck gestellet werde, vnd das vielleicht, nicht mit geringerm fleiß, als wen ich selbst da were; will auch nechst denvier vberauss grossen vnd etzlichen anderen astronomischen jnstrumenten, die ich da gelasßen hab, noch mehr, nachdem es von nötten, da hinstellen lasßen, vnd alles ordiniren vnd vorschreiben, wie es mit den observationibus vnd dero gebrauch gehalten soll werden, auff das, was einmahl da so wohl angefangen vnd gecontinuirt ist, köntte stets bey macht erhaltten werden, jhr königl: mayttz:, meinem gnedigsten herrn vnd könig, vndt dem reiche zu ehren, auf das nicht anderswo solte gesaget werden, daß solche lobliche sachen gar zerstöret vnd zu nicht gemacht sein. Es wolle aber daneben jhr kön: maytt: mit notturfftichlicher vnterhaltung, dasselbe mit canonicien vndt geistlichen lehen, nach einhalt der algemeinen reichs räthe brieff in interregno gnedigst vorsehen, vnd mit einer bequemen fundation perpetuiren. Von diesem vnd was hier vndter zuuorstehen gelanget ahn E:F:G: mein vnterthenige bitte, dieselben j: kön: maytt: zu Dennemarck, meinem gnedigsten herrn vnd könig, dieses erinnern vnd vortragen lasßen wollen, wofern aber es j: kön: may: nicht gefiele, die astronomische sachen auf der insul weiter zu erhalten, daß alsdan mit sr. may: gnedigsten vnndt guten willen, jch die alda noch vberige jnstrumenta, vndt was mir sonsten zugehörig, möchte lasßen wecknehmen vnd anderswo zu nutz bringen. Daneben auch, wofern es j: maytt: nicht zu widern were, das jch einige compensation wieder vor alle meine grosse muhe vnd bekostung, die ich alda über die 20 jar ertragen hab, vnd vielmehr dazu außgelegt, als von hochlöblichen könig Friderich vnd denn reichs rath mir erstreckt vnd gegonnet worden, erlangen möchte. Welches in jhr kön: maytt: gnedigsten willen vndt wolgefallen jch vnterthenigst heimbstelle. Wnndt thue E:F:G: ich mich in vntherthenigkeit vorsehen, dieselbigen hierahn kein misßgefallen tragen werden, das E:F:G: ich hiemit vntertheniglich vnndt guther meinung ersuche, E:F:G: hinwiederumb mit aller vnterthenigkeit nach meinem geringen vormugen zudienen, wil ich stets williger dan willig gefunden werden. Thue E:F:G: sambt dero vielgeliebten gemahlin, jungen herrn vndt freulein in den gnaden schütz des Almechtigen getreulich zu gluchlicher vnd langwerender regierung entpfehlen.