Udgiver: Zeeberg, P.   Tekst og udgave
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[TYCHO BRAHE AD SIMONEM DE PETKUM]

MEIN freundtlichen grues mit wunschung alles gutts zuuor, erbar vnd furnemer Symon von Petkum, inbesonders gutter freundt. Eur schreiben hab ich, zu Hamburgk den 12 februarij diesen jhars datirt, bekommen, vnd daneben die beide von magistro Dauide Fabricio vnnd herrn Ritherhausen zu Brehmen. Was nun anlanget die brieffe an mir hero zu bestellen, gilt es mir gleich, ob ihr sie gehn Leipzig vnd von dannen auff Dressden an mein wirt, oder auch auff Nurrenbergk vnd von dannen hieher, oder auff Prag ahn herrn doctor Heller, auff die kleine zeitte wonhafftig, dirigirt, so werde ich sie wohl bekommen, so ferne ihr nicht gelegenheit habt, von dannen dieselbige brieffue an mir directe zu schicken.

Der her burgmeister Vincentius Mullerus schreibt, das jhre key. may. ahn die herrn von Hamburgk gethanes schreiben jhnen noch nicht geliebert sey, aber wen das gescheen vnd er daraus vernummen, was jhr may. von meinetwegen allergnedigst begerren thutt, will ehr, so vill ihme ihmmer meuglig, helffen die sache promouiren, worfur ich mich gegen ihme thu bedancken, vnd hab ihme selbst weitern bescheidt dauon zugeschrieben, welchen brieff ihr ihme von meinetwegen könnet vberantwortten. Das dieselbige literæ cæsareæ noch nicht alda den herrn sein vberliebert, kan ich gedencken, das die vhrsache sey, das mein factor zu Lübeck, Jochum Boch, den selbigen brieff bej sich behelt, bis er die jnstrumenten neben dem andern gutt gehn Hamburgek schicke, vnd wan das mitlerweill nicht gescheen ist, so wirt ehr es halt thun, wovon ich ime auch geschrieben hab, welchen brieff ihr alßbalt könnet zu ihm schicken. Vnd so balt die instrumenten vnd das ander gutt, so ich zu Lubch hab, gehn Hamburg ist ankommen, so bitt ich freundtlich ihr wollet bei den herren alda soliciterern, das sie wollen die furordnung thun, das man kuntte schiffe dazu bekommen, das es alles sambt was ihr alda habt, so vhnverkaufft ist, köntte ihr key. may. zum gnedigsten gefalln hirauff in Bohemen gefurt werden, vnd so die herren wollen ein von ihren eygenen diener dabey haben, der auff köntte sehen, das alle ding richtig zuginge, wehre es mir sehr angenem, vnd so sie mülstein oder andern wahren, welche alhie leichter alß da bey euch zu bekommen, wieder hin ab füren zu lassen gesint, auff das die schiff nicht ledich zu hauß kemen, köntte derselbige auch darauf auffsehn haben, vnd ich woltte auch gehrn meuglichen fleiß anwenden, das solchs mit dem ehesten vnd mit vortheill ausgericht werde.

Vnd wie wohl ihr meinet, das nutzlich kuntte sein, das ihr may. noch ein schreibent ließ an den erbarn rath alda der sachen wegen abgehen, so achte ich es vhnvonnötten, dieweill das vorrige schreibent noch verhanden oder villeigt nun schon vberliebert. Ich vorsiehe mich, das die hern von Hamburgk werden sich wohl wissen gehorsamblich nach jhr key. may. ehrsten schreiben wissen zu richten, das es keines mehreren bedarff, vnd das sie keineswegens thun werden wie die Magdæburger, ahn welchen jhr key. may. zuo mahl von meinetwegen geschrieben, vnd sie gleichwohl subterfugia gefunden vnd die schuere belegerung, so sie vor ein halbhundert jahr gelitten, præsendirt, das sie solchs nicht thun köntten. Welchs jhr may. hart hatt verdrossen, vnd sie den kop darvber schuttelt, vnd zu vhnwillen auffgenohmen. Die rehtte wahren auch gahr spötsch darüber, das sie durfften jhr may. so ein ringes abslagen, vnd hat einer von ihnen, welcher teglich mehr alß andere zu jhr may. zutritt hat, diesse formalia verba darzu gesagt: Wir hetten gemeint, die von Magdeburgk wehren hoffleutte, nuhn vormercken wihr, daß sie bauren sein, es kan wohl die zeit kommen, das sie jhre may. wiederumb bedarffen, alsdan kan mahn wohl ein bessere vnd mehr glaublich enthschuldung vnd prætext finden, alß sie itzunder thun, das sie also repulsam bekommen. Hæc ille, audientibus quibusdam allijs, tum quoque meo sollicitatore, dixit, vnd hat alßbalt jhr may. gnedigst befolen, das ein ander brieff wurde geschrieben ad reuerendum capittulum vnd die ehrwerdige dumbherrn zu Magdæburgk, daß sie solchs jhr may. zum gnedichsten gefallen thun wolten, welchs sie auch sich darzu gantz gehorsamlich erbotten. Vnd ich thu den brieff itzunder zu jhnen verschicken, mallet jam renatus Magdæburgensis se id officij Cæsari non denegasse et nunc libenter, si liceret, obtemperaret, sed sero sapiunt Phryges, Cæser etiam non uult amplius, ut per ipsos id fiat et potius opera reuerendi capituli uti dictum. Wan etzliche brieffue von hern Josepho Scaligero oder sunst auß Niederlant ankommen, oder bescheit von dem ephemeridum compilatore, so last mihr dieselbige mit ehester gelegenheit bekommen,vnd sendet diesen beigelegten brieff ahn magistrum Dauidem Fabricium nebenst dem andern ahn herrn Ritterhusium zu Brehmen; wehn derselbe den ahn Fabricium bekommet, so wirt er in wohl alßbalt gehen Resterhaffuen vorschaffuen. Ich vormercke auß des heern Dauidis Fabrici schreibend das so ehr einige gutte gelegenheit alhie köntte bekomen, das er nicht vhngneigt wehre allhie zu sein, worauff ich im gutten bescheit geschrieben, wolte gehrn, das ehr eigentlich den brieff köntte bekommen, dan so es ihm also gefellig wehr, köntte ehr mit seiner frauwen vnd kinder vnd nöttichstem gerette hir mit schiffen von Hamburgk her auffkommen; vnd was er dazu fur nöttwendig viaticum bedarff, köntt ihr ihm von meinetwegen vorstrecken, vnd so ihr keins von meinem gehlt habt, damit es wider kan erlegt werden, so will ich es euch zu danck lassen wiederumb mit den leutten, so von Hamburgk hjerauff kommen, zustellen, vnd geburlich interesse davon geben, das ihr ohne schaden sollt sein.

Das ihr meiner lieben schwester, fraw Sophia Brahe, habt einen von meinen kutschwogen sambt deme, was dazu gehörig, nach ihren begehr folgen lassen, daran habt ihr recht gethan, vnd ich trage darahn kein missgefallen, es kumbt vmb so ein gering ding nicht zuischen ihr und mihr, ich wolte ihr alß meiner hertzlieben schwester viel ein grösserß zugefallen geschehen lassen.

Was ihr von meinem übrigen gutt könnet alsbalt zu gelte machen, das thutt, aber daß positiff vnd die kleine geschutz von kupfer, eeissen oder waß sönsten metallisch ankombt, das schicket hierauff nebenst dem, so von Lybch geschicket wirt, darvnter auch thunnen, vnd stellt es alles, es sei was es wolle, auff ein klar register, dass ich richtigen bescheid davon wisse. Schreibt mihr auch zu, wie lang mein schwester ist alda zu Wandesbech gewessen, vnd wo sie hingezogen, dan ich kan nicht glauben, das sie noch alda sey, sönsten hette ich ihr wohl geschrieben. Last mihr auch wissen, ob Erich Lange ist zu Hamburgk gewesen, vnd wie es mit seinen sachen stehet, vnd woh er itzunder sein wohnung hat; wan ehr alda in die nahent ist, vnd mihr etwas schreiben will, so könt ihr mihr dasselbe zuschicken.

Was ahnlanget, das die frau stathalterin euch geschrieben hat von den 5000 thallern, wan sie dieselbige solten gewertigk sein, so ist es an dehm, das mein gutter freundt vnd blutsvörwanter ihn Dennemark, Eske Bilde, solte von meinetwegen dasselbige gelt in vorgangen vmbslag erleget haben, vnd meinen brieff wieder gefodert, aber er hat nicht zeittlich genug bescheit davon krigen können, sondern hatt sich erbotten zu nechstkumbstigen vmbslag alles richtig zu machen, vnd ich vormeine, das ehr die 300 thaller zum interesse schon erlegt hat.

Von wegen meiner vhnkostung, so ich ahm gebau vnd eissenwerch zum Wandesbech gethan, vorsihe ich mich, das die frau stathalterinn mihr nicht lenger aufhalten wirt, vnd meinen schaden nicht begehren. Vnd dieweill sie jhren sohn Bredo Wandesbech hatt abgehandelt, kan sie woll es selbst am besten richtig machen; will sie auch nicht die trallien vnd eeissenwerch, vnd waß ich sonst da hab machen lassen, behallten, vnd zahlen das, so zuvohr nicht davon bezalt ist worden, so könt jhr es alles wiederumb wegknehmen, vnd alles das eeisien wegenlassen vnd mit dem andern gutt hierauffschicken. Es sein auch noch etzliche schlosser, welche ich alda hab machen lassen, vnd zwo kachellofen, nebenst anders, so ihr wohl wirt können erfaren. Vorsihe ich mich, das ihr in diesen vnd allen anderen werdet von meinetwegen thun was billig vnd recht sein kan, dasselbige vmb euch vnd den eurigen wiederumb zu vorschulden will ich stetz geflissen sein. Vnd thu vnß hiemit semtlichen in schutz des Allmechtigen befehlen.

Was ihr von meinetwegen zu böttenlohn errleget oder sönsten, das das gutt mit brettern vnd mätten wohl vorwart werde, oder in andern wegen beköstiget, sol euch zu danch wiederumb bezallt werden.